Freiwillige Feuerwehr Obernhof

Notruf 112


Historie

Gründung der Freiwillige Feuerwehr Obernhof


Im Juli 1902 brannte die Scheune des Wilhelm Lotz vollständig nieder. Die Frauen von Obernhof haben beim Herbeischaffen des Wassers geholfen und werden im Amtlichen Kreisblatt von 1902 öffentlich gelobt.:


„Obernhof, 31. Juli. (Brand) Gestern Nachmittag ist Haus und Scheune des Wilhelm Lotz dahier vollständig niedergebrannt. Da bei Ausbruch des Feuers alsbald das ganze unter einem Dach befindliche Gebäude in Flammen stand, so mußte sich die Thätigkeit unserer Pflichtfeuerwehr darauf beschränken, die Nachbargebäude zu schützen und das brennende nach und nach niederzureißen. Dies ist mit solchem Eifer und solcher Pflichttreue geschehen, daß wir hier öffentlich unsere Anerkennung aussprechen wollen, auch haben Frauen und Jungfrauen beim Retten von Hausrath und Herbeischaffen von Wasser in lobenswerter Weise gewetteifert. Man hatte den Eindruck: die Einwohner von Obernhof betrachten das Feuer nicht als ein schönes Schauspiel, sondern als ein feindliches Element, dem mit aller Macht entgegenzutreten eines Jeden Pflicht ist. Da man ganz allein auf die hiesige Ortsspritze angewiesen war, so wurde zum Schutze der Nach-barhäuser noch die mit einem Sauger versehene Weinpumpe des Herrn Josef Friedrichs zu Hilfe genommen, die sich zu diesem Zwecke als sehr praktische erwies. So gelang es, das Feuer zu isolieren. - Uebrigens hat sich bei dieser Gelegenheit wieder gezeigt, wie außerordentlich stark man in früheren Zeiten gebaut hat. Das abgebrannte Gebäude hat schon Jahrhunderte gestanden und würde noch Jahrhunderten getrotzt haben. Die Massen von schwerem Eichenholz, wie sie hier verwendet war, würde heute zum Ausbau von einem halben Dutzend Häusern genügen. Ein solches Haus konnte nicht, wie es bei unseren heutigen Bauten so oft geschieht, vom Sturme umgeweht werden oder plötzlich zusammenfallen. Man sieht: So unpraktisch, ja man möchte oft sagen planlos, unsere Altvorderen gebaut haben, so fest und sicher haben sie auch gebaut.“


Jedes Haus musste mindestens einen Löscheimer bereithalten, damit man die Löschkette zur Lahn bilden konnte. Es ist mündlich überliefert, dass auch mit Jauche gelöscht wurde, um ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern.

Als im Januar 1928 die Arnsteiner Klostermühle in Flammen stand, erwies es sich, dass die alte Hand-Druck-Spritze nicht mehr den damaligen Anforderungen entsprach. Durch die starke Inanspruchnahme an der Brandstätte hatte die Pumpe so stark gelitten, dass eine Reparatur nicht mehr rentabel war.


In der Gemeinde stand man vor der bitteren Tatsache, eine neue Feuerspritze anschaffen zu müssen. Bei der schlechten Finanzlage der Gemeinde entstand nun die große Frage, wie und woher sollten die erforderlichen Gelder beschafft werden. Aus dieser Zwangslage heraus entstand nun der Gedanke, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen, da in diesem Falle berechtigte Aussicht bestand, dass für solche gemeinnützigen Unternehmungen von vorgesetzten Stellen Zuschüsse gewährt würden.


Am 3. Mai 1928 lud Bürgermeister Lotz zu einer Gründungsversammlung ein. In Anwesenheit des damaligen Kreisbrandmeisters Michel meldeten sich 23 Bürger, die zur aktiven Mitarbeit bereit waren. Weitere 8 wurden inaktive Mitglieder der Freiwilligen Obernhofer Feuerwehr.


Bei der nun folgenden Vorstandswahl wurden als Mitglieder gewählt:

1. Kommandant: Wilhelm Kah

Stellvertreter und Schriftführer: August Nöllge

Kassierer: Christian Lotz

Zeugwart: Julius Haxel

Beisitzer: Wilhelm Schmidt

Beisitzer: Julius Lotz


Außerhalb des Vorstandes erklärte sich Mitglied Ewald Stauch bereit, den Hornistenposten zu übernehmen.


Gründungsprotokoll

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